Unsere Hilfe kommt an!
12. Mai 2020
Notfallsets
Aufgrund des weltweiten Covid-19-Ausbruchs mussten tausende burmesische Wanderarbeiter im Lockdown von Thailand zurück nach Myanmar. In Myanmar angekommen, mussten sie sich in eine Quarantäne begeben. Die meisten von ihnen ohne Hab und Gut und aufgrund dessen, dass sie schon seit Jahrzehnten Migrantenarbeiter in Thailand sind, ohne Familie noch Verwandtschaft. Dadurch wussten viele nicht wohin sie gehen sollten. Das Gesundheitsministerium errichtete Notfallunterkünfte in Schulen und Tempeln und bat Helfen ohne Grenzen um Mithilfe in dieser Notsituation.
Unser Rays of Youth Team vor Ort in Myanmar handelte schnell und stellte Notfallsets für die bedürftigen Menschen in Quarantäne zusammen. 356 Sets bestehend aus Schlafmatte, Moskitonetz, Polster, Decke, Wasserflasche, Essensbehälter, Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Handtuch, Schutzmasken, Trinkwasser, Desinfektionsmittel, Nagelschere und Korb konnten in einer ersten Hilfsaktion verteilt werden. In einem zweiten Moment haben wir weitere 204 Notfallsets verteilt. Insgesamt haben wir 560 Menschen erreicht, deren Leid wir ein wenig lindern konnten.
Notfallpakete
Die Rays of Youth haben in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung in 8 Dörfern im Karen Staat/Myanmar Toiletten gebaut. Jedes Dorf hat ein sog. Toiletten Komitee, das für die Instandhaltung und für die Sensibilisierungsarbeit zuständig ist sowie Ansprechpartner unseres Teams ist. Ihnen wurde ein Notfallpaket für ihr Dorf Mitte April überreicht. Das Notfallpaket besteht aus einem digitalen Fiebermesser, 3 Boxen Schutzmasken, 3 Boxen Handschuhe, 10 Flaschen Desinfektionsgel, 6 Flaschen Desinfektionsalkohol, 1 Packung Batterien.
Am Tag der Übergabe erhielten sie außerdem eine Schulung zum Covid 19 Virus, zu den möglichen Schutzmaßnahmen, sowie im Umgang mit den Materialien. Sie bekamen die Aufgabe übertragen, ihr erworbenes Wissen an ihre Mitmenschen weiterzugeben. Durch diese Maßnahme ist es möglich, bei eventuell auftretenden Krankheitsfällen schnell zu handeln, die Menschen zu schützen und zu informieren.
Schutzausrüstung
Da unsere Rays of Youth in den letzten Jahren im Zuge der Hygienekampagnen im Karen Staat bereits hervorragend mit den lokalen Behörden und mit dem Gesundheitsamt zusammengearbeitet hatten, richtete das Gesundheitsamt die Anfrage an unser Team vor Ort, ob sie in dieser Notsituation finanzielle Hilfestellung leisten könnten. Zwar führte medizinisches Fachpersonal, das von der Regierung entsandt wurde, Gesundheitschecks auf burmesischer Seite für die sog. Rückkehrer durch, um eventuelle Krankheitsfälle ausfindig zu machen, jedoch waren dafür zu wenig Ressourcen vorhanden. Es mangelte speziell an Schutzausrüstung wie Schutzanzüge, Desinfektionsmittel, Mundschutzmasken und Fiebermesser. Wir freuen uns, dass wir auch hier einen kleinen Beitrag leisten und das Personal mit Schutzausrüstung versorgen konnten.
Gleichzeitig arbeiten Fachkräfte direkt in den Gemeinden als Streetworker. Diese arbeiten in den Straßen und klären die Menschen über die aktuelle Lage und die nötigen Sicherheitsmaßnahmen auf. Für einen Notfall wie diesen, verfügen die lokalen Gesundheitsstrukturen allerdings nicht über ausreichend Schutzmaterialien, um die Arbeit durchführen zu können. Insgesamt wurden 10 Schutzanzüge, 30 Boxen Mund- und Nasenschutz Masken, 300 Fiebermesser und 5 digitale Fiebermesser, 3 Boxen Handschuhe und 20 Flaschen Desinfektionsmittel von unseren Rays of Youth angekauft und Anfang April dem zuständigen Amt übergeben.
Mundschutzmasken
Die Näherinnen der Happy Tailor Nähwerkstatt, die nun auf eigenen Beinen steht, sind nicht untätig geblieben und haben, Mundschutzmasken produziert. Mitte März versorgten wir bereits 1.600 Kinder aus den umliegenden Waisenhäusern in Mae Sot mit Mundschutzmasken. Weitere 10.000 Stück werden gefertigt und den Familien unserer Schulen übergeben.
Aufklärungskampagnen
Unser Education Team hat in Zusammenarbeit mit der Klinik in Mae Sot eine große Kampagne Anfang März gestartet, um die burmesischen Menschen in den Dörfern, die meist illegal in Mae Sot sind, über das aktuelle Virus und die große Ansteckungsgefahr aufzuklären. Wir haben Plakate gedruckt, die wir in allen Dörfern aufgehängt haben. Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig unsere Sensibilisierungskampagnen über Hygiene in der Vergangenheit waren.