Notfallbehausung für Flüchtlinge
in Myawaddy
13. Juni 2024
Vorgeschichte
Seit der Machtübernahme des Militärs in Myanmar am 1. Februar 2021 haben weit verbreitete Gewalt gegen die Zivilbevölkerung im ganzen Land und das Wiederaufflammen von kriegerischen Angriffen zwischen dem myanmarischen Militär (Tatmadaw) und bewaffneten ethnischen Gruppen Tausende von Menschen zur Flucht getrieben.
Nach Angaben des UNOCHA (2024) wurden seit Februar 2021 mehr als 2,6 Millionen Menschen aufgrund der landesweiten Konflikte innerhalb Myanmars vertrieben und 18,6 Millionen Menschen sind auf humanitäre Soforthilfe angewiesen.
Allein der Karen-Staat, welcher im Südosten die Staatsgrenze zu Thailand bildet, zählt die Gesamtzahl von 80.000 binnenvertriebenen Menschen seit Beginn der Konflikte. Zahlreiche Dörfer wurden komplett zerstört. Die Menschen auf der Flucht wurden dadurch mit unzähligen Problemen konfrontiert. Auf der Flucht fehlte es an Allem: Behausung, Lebensmittel- und Wasserversorgung, Hygiene sowie vieles mehr. Ganz abgesehen von psychischen und sozialen Schäden die durch die Situation hervorgerufen werden. Viele Menschen suchen Zuflucht im Dschungel, am Flussufer oder in der Nähe von Klöstern.
Seit den schlimmen Kämpfen rund um die Stadt Myawaddy haben an die 1.000 Menschen Unterschlupf in der Nähe eines Klosters gefunden, wo sie von Mönchen und Menschen aus den umliegenden Gemeinden notversorgt werden. Für die vielen Flüchtlinge muss längerfristig jedoch eine andere Lösung gefunden werden und deshalb wurde ein Konzept für den Aufbau von Notfallhäusern ausgearbeitet.
Projekt zur Errichtung von Unterkünften für die Flüchtlinge
Das Kloster stellt ein Grundstück zur Verfügung, auf welchem die Menschen eine Behausung bauen können, um ihnen Schutz vor Hitze und Regen aber auch ein wenig Privatsphäre für das allgemeine Wohlbefinden zu bieten.
Für dieses Projekt sind insgesamt 270 kleine Behausungen geplant, in denen je 4-6 Menschen leben können. Eine Behausung ist ca. 9 m² groß, vorwiegend aus Bambus gebaut und kostet 160 Euro. Mit der Bereitstellung von sicheren, den Umständen entsprechenden Unterkünften zur Siedlungslösung unter Einhaltung der SPHERE-Standards soll auch der sichere, gerechte und nachhaltige Zugang zu Wasser-, Sanitär- und Hygienediensten gewährleistet werden.
Die Errichtung von sicheren, integrativen und förderlichen kinderfreundlichen CFS-Räumen (Child-Friendly Spaces) innerhalb der provisorischen Siedlung, zur Förderung des psychosozialen Wohlbefindens, des Schutzes und die Entwicklung der von der Vertreibung betroffenen Kinder rundet dieses Projekt ab.
Möchtest du eine der Notfallbehausungen mitfinanzieren?
Dann drücke auf den Button!