Ja Seng Mei´s Weg
29. Jänner 2025
Mein Name ist Ja Seng Mei, ich komme ursprünglich aus dem Shan-Staat in Myanmar, wo ich ein Bachelor-Studium begonnen hatte. Die Covid-19 Pandemie und der Militärputsch in Myanmar haben meine Zukunftsaussichten zunichte gemacht.
In Mae Sot/Thailand fand ich Zuflucht und dort erfuhr ich vom Rays of Youth Berufsbildungsprogramm. Ich wollte unbedingt etwas sinnvolles lernen und die Möglichkeit auf einen kostenlosen, professionellen Ausbildungsplatz stellten für mich einen absoluten Glücksfall dar. Ich sah eine echte Chance und bewarb mich! Ich war überglücklich, als ich 2023 ins Programm aufgenommen wurde. Während meiner Ausbildung erwarb ich so viele Kenntnisse! Ich konnte mir viel Wissen in den Bereichen Gastgewerbe (Kochen, Bäckerei, Hygiene und Sicherheit, Gegränkezubereitung), aber auch in Bereichen wie digitales Marketing und Unternehmertum,… aneignen. Auch ein Thailändisch-Kurs war Teil unserer Ausbildung. Obwohl ich damals mit der thailändischen Sprache zu kämpfen hatte, blieb ich hartnäckig, insbesondere beim Sprechen. Ich bin auch sehr froh, dass ich lernte, wie man einen Lebenslauf schreibt oder sich bei einem Vorstellungsgespräch präsentiert. All diese Erfahrungen haben mir viel Selbstbewusstsein gegeben und mich in meiner Persönlichkeit wachsen lassen.
Während der Ausbildung haben wir auch verschiedene Betriebe besichtigt, eigene Ideen und Konzepte ausgearbeitet und diese dann in einer Projektarbeit in die Praxis umgesetzt. Während meines Praktikums lernte ich die Feinheiten des Restaurantmanagements kennen, einschließlich der Verantwortlichkeiten für Einnahmen und Ausgaben und der Buchhaltungssysteme. Auch wenn ich Fehler gemacht habe, haben mir diese Erfahrungen wertvolle Lektionen vermittelt.
Nach der Verleihung des Zertifikats fand ich eine Anstellung im „The Teak Hotel“ als Patisserie Commis, wo ich für die Zubereitung Salaten, Kuchen, Saucen, Tapas, Brot und Keksen zuständig bin. Es macht mir große Freude, dort zu arbeiten, denn das Teak ist in Mae Sot sehr bekannt und bietet mir die Möglichkeit, neue Dinge zu lernen und mich mit meiner Leidenschaft und meinen beruflichen Zielen zu verbinden.
Meine anfänglichen Zweifel und Befürchtungen, dass ich die Ausbildung womöglich nicht schaffen könnte, konnte ich mit der Zeit ablegen und ich schätze die positiven Auswirkungen, die das Programm auf mein Leben hatte, enorm. Ich bin überzeugt vom Wert solcher Programme und bedanke mich für die Möglichkeit, dass ich daran teilnehmen und wachsen durfte! Es wäre richtig schön, wenn auch in Zukunft Berufsbildungsprogramme für Jugendliche angeboten werden.
Wir freuen uns sehr, dass das Berufsbildungsprojekt 2022/2023 und 2024 von der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, Amt für Freiwilligenwesen und Solidarität, Entwicklungszusammenarbeit mit einem Beitrag unterstützt wurde. Ein herzliches Danke dafür!