Das Wohnheim Tha Kaw Kla
04.12.2023
Das Wohnheim „Tha Kaw Kla“ – zu Deutsch Mangofeld – im Mae La-Flüchtlingslager wird seit Jahren mit einem Beitrag von uns unterstützt. Das Lager Mae La liegt auf thailändischer Seite etwa 57 Kilometer von unserem Büro in Mae Sot entfernt und ist nur 8 km von der Grenze zu Myanmar entfernt. Es ist das größte von neun Flüchtlingslagern in Thailand mit einer Bevölkerung von mehr als 37.000 Personen. 75 % der dort lebenden Menschen stammen aus dem Karen-Staat in Myanmar, einem Gebiet, das seit Jahrzehnten stark von Konflikten betroffen ist.
Das Wohnheim beherbergt 36 Schüler*innen, von der dritten bis zur zwölften Klasse. 23 Mädchen und 13 Buben leben dort. Die meisten von ihnen haben keine Familie oder zerrüttete Familienverhältnisse und sind deshalb im Wohnheim untergebracht.
Im Herbst besuchten die Mitarbeiter*innen unserer Stiftung Help without Frontiers die Kinder des Wohnheims und trafen den Leiter. Unser Team verteilte Hygieneartikel wie Seifen, Binden, Zahnpasta, Zahnbürsten, Geschirrspülmittel, Müllsäcke und Deos – Dinge die immer dringend benötigt werden. Natürlich unterstützen wir das Wohnheim aber auch, indem wir finanzielle Mittel für den Ankauf von Lebensmitteln zur Verfügung stellen. Zudem haben wir dieses Jahr geholfen, den Küchenboden im Wohnheim zu sanieren, da die meisten Strukturen im Lager aus Bambus und Holz bestehen und sich daher leicht abnützen.
Das Lager Mae La ist eine Reihe von weitläufigen Holz- und Bambusbauten, die in einem flachen Tal errichtet wurden. Durch das Lager fließt ein Fluss, der in der Monsunzeit Überschwemmungen verursacht. Viele Bewohner des Lagers Mae La bauen ihre eigenen Produkte an, um sie selber zu essen oder zu verkaufen; einige haben auch ihre eigenen Läden, in denen sie Snacks und Getränke an andere Bewohner*innen verkaufen. Das Wohnheim hat eine kleine Froschfarm, in der Frösche für den Verzehr gezüchtet werden und züchtet im Rahmen eines vom Katholischen Büro für Nothilfe und Flüchtlinge (COERR) unterstützten Projekts auch Schweine. Eine große Freifläche auf halber Strecke zwischen dem Lagereingang und dem Wohnheim wird für Freizeit- und Sportaktivitäten wie Fußball, Volleyball und Stockball genutzt.
Das Wohnheim wird von Herrn Graelly Htoo geleitet, der auch als Lehrer in der Schule in Mae La tätig ist. Dort lernen die Kinder Karen, Englisch, Burmesisch, Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte, Geografie und Sozialwissenschaften. Die Schüler*innen und Lehrer*innen erhalten an der Schule auch weiterführende Schulungen anderer Hilfsorganisationen. Die Organisation Humanity and Inclusion (HI) informiert über Landminen, die Karen Women’s Organisation (KWO) unterrichtet zum Thema Schutz von Kindern und das International Rescue Committee (IRC) gibt Gesundheitsschulungen. Das IRC betreibt auch eine Klinik im Lager Mae La. Viele Lagerbewohner erhalten Unterstützung in Form von Essensrationen von Hilfsorganisationen wie zB vom „The Border Consortium“ (TBC).
Viele Organisationen bemühen sich also um das Wohlergehen der geflüchteten Menschen und nur mit vereinten Kräften können die dort lebenden Kinder in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken, denn für sie ist der Weg aus dem Flüchtlingslager sehr schwer. Ohne Familie und legale Dokumente ist es schwierig, außerhalb des gewohnten Umfelds zurecht zu kommen. Die meisten Schüler*innen des Wohnheims planen eines Tages in ein friedliches Myanmar zurückkehren zu können und entscheiden sich dafür, im Lager zur Schule zu gehen und möglichst viel zu lernen. Den Kindern wir dein Bildungsweg bis zur 12. Klasse ermöglicht, ein Programm, das vom Karen Education Department (KED) geleitet wird. Unsere Aufgabe in diesem Kontext besteht darin, den Kindern und Jugendlichen ein gesundes Dasein zu ermöglichen, damit sie möglichst viel im Lager lernen können.